Friedrich-Christian Laukhard


Geburtshaus Laukhards

Laukhard war ein deutscher Schriftsteller. Er nahm als Soldat von 1792 bis 1795 am ersten Koalitionskrieg teil. Vor allem seine autobiographischen Schriften aus dieser Zeit sind von historischem Wert.

Seine Jugend verbrachte Laukhard in Wendelsheim. Sein Vater unterrichtete ihn in Latein und Hebräisch, außerdem besuchte er das Gymnasium in Grünstadt. Sowohl die geistige Offenheit seines Elternhauses als auch die Ausschweifungen in seinen Jugendjahren waren prägend für das restliche Leben und Schicksal Laukhards.


Laukhard-Denkmal in Wendelsheim

Nach seinen theologischen Studien in Gießen und Göttingen fand Laukhard auf Grund seines Lebenswandels und seiner zu freigeistigen Reden zunächst keine Anstellung als Vikar und verdingte sich als Hauslehrer. In der Folgezeit nahm er die Studien weder auf und promovierte 1783 in Halle, wo er anschließend als Magister und Privatdozent tätig war. Erneut kostete ihn sein Lebenswandel die Anstellung und er meldete sich schließlich freiwillig als Soldat zur preußischen Armee. Durch verschiedene Umstände landete er schließlich in der französischen Revolutionsarmee.

Von 1804-1811 war Laukhard Pfarrer in der Gemeinde Veitsrodt bei Idar-Oberstein. In diesen Jahren verfasste er zahlreiche Schriften. Seinen Lebensabend verbrachte er in Bad Kreuznach, wo er Privatunterricht in den alten Sprachen erteilte.

Gedenkstein F.-C. Laukhard

Laukhards lebendig und realistisch geschilderten Erlebnisse Leben und Schicksale von ihm selbst beschrieben sind von kulturgeschichtlichem Interesse. An seiner alten Wirkungsstätte, der evangelischen Kirche im Hunsrückdorf Veitsrodt, wird seit 2010 mit einer jährlichen Predigt im Sinne der Aufklärung an den unkonventionellen Pfarrer und Literaten erinnert.

Im September 2010 wurde in Bad Kreuznach gegenüber der Pauluskirche ein Gedenkstein zu seinen Ehren enthüllt.


Eine Auswahl seiner Werke:

  • F.C. Laukhards, vorzeiten Magister der Philosophie und jetzt Musketiers unter dem Thaddenschen Regiment zu Halle, Leben und Schicksale, von ihm selbst beschrieben und zur Warnung für Eltern und studierende Jünglinge herausgegeben (1792–1802)
  • Beyträge und Berichtigungen zu Herrn D. Karl Friedrich Bahrdt’s Lebensbeschreibung, in: Briefen eines Pfälzers. (1791)
  • Briefe eines preußischen Augenzeugen über den Feldzug des Herzogs von Braunschweig gegen die Neufranken im Jahre 1792. (1793–1796)
  • Leben und Thaten des Rheingrafen Carl Magnus, den Joseph II. auf zehn Jahre ins Gefängniß nach Königstein schickte, um da die Rechte der Unterthanen und anderer Menschen respectieren zu lernen. Zur Warnung für alle winzigen Despoten, Leichtgläubige und Geschäftsmänner. (1798)
  • Zuchtspiegel für Adlige. (1799)
  • Zuchtspiegel für Theologen und Kirchenlehrer. (1799)
  • Marki von Gebrian, oder Leben und Ebentheuer eines französischen Emigranten. Ein politisch-komischer Roman. (1800)
  • Vertraute Briefe eines alten Landpredigers an einen seiner jüngeren Amtsbrüder. (1811)
  • Neuherausgabe 'Bonaparte und Cromwell' (2011)