„Darauf stoßen wir an.“ Ortsbürgermeister Jochen Emrich und die Mitglieder des Arbeitskreises „Wohnmobil“ stehen freudestrahlend auf dem Sportgelände, auf dem sich jetzt drei Stellplätze für Wohnmobile befinden. Reisen auf vier Rädern, ein Trend, verstärkt durch die Corona-Pandemie, warum also nicht davon profitieren und den Gästen die Möglichkeit geben, an einem schönen Ort zu verweilen? Diese Frage stellte sich der Gemeinderat im vergangenen Jahr. Jetzt war es dann so weit. Am Freitag, 4. August wurden die Plätze freigegeben. Und das mit einer kleinen Feier.

Zuvor gab es in der Projektgruppe 20 Besprechungen und Arbeitseinsätze. Es wurde eine Infrastruktur mit Leitungen für Strom, Wasser und Internet aus dem Vereinsheim an das andere Ende des Geländes hergestellt. „Rund 300 Meter waren das“, erklärt Jochen Emrich in seiner Ansprache. Der Gemeinderat hatte 8000 Euro für das Projekt freigegeben, anfängliche Kosten von über 12000 Euro, in Zusammenarbeit mit einem Dienstleister, überstiegen aber den Etat. Deshalb war für den Arbeitskreis klar, dass hier viel in Eigenleistung entstehen wird. Ortsbürgermeister Jochen Emrich fungierte als Kopf der Gruppe, war Denker und Lenker in allen Bereichen. Achim Matthes, 2. Beigeordneter der Gemeinde, kümmerte sich um die Kalkulation, die Dokumentationen in der Projektmappe, den Einkauf der Materialien und die Baustellenvorbereitung. Benjamin Roos sorgte für die Luftbilder und bei Sascha Wiesel und Wolfgang Gerhardt war die Technik, Programmierung und die Infotafel in den besten Händen. Sie kümmerten sich auch um die Homepage sowie um das Buchungs- und Abrechnungssystem. Mirco Neuhaus ist für den Social-Media-Auftritt verantwortlich und kümmerte sich um die Registrierung in Camping- Apps, während Sigrid Scheel neben der Werbung und Ansprache der Gewerbetreibenden auch um das leibliche Wohl der Helfer während der Arbeitseinsätze sorgte. Alle packten bei den Arbeitseinsätzen mit an. Zusätzlich wirkten bei den Bauarbeiten viele weitere Helfer mit. Berni Matheis war bei jedem Arbeitseinsatz dabei, Tim Stumpf baggerte den Versorgungsgraben und hatte dabei mit Andreas Wingert einen fleißigen Helfer. Wolfgang Klöß baute eine Sitzgarnitur, Thorsten Fitting war für die Wasserversorgung verantwortlich und Christian Schulz kümmerte sich um den Elektroanschluss. Zudem stellten zwei Wonsheimer Firmen kostenlos Bagger, Rüttelplatte und Stampfer zur Verfügung und erstellten kostenlos die Infotafeln für den Platz. Das alles war an diesem Abend einen großen Applaus der Gäste wert, denn durch diesen Einsatz wurden zum freigegebenen Etat des Gemeinderates nochmal rund 4000 Euro eingespart.

Gerd Rocker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wöllstein, zeigte sich positiv überrascht von der neuen Möglichkeit für Touristen. „Eingebettet in diese wunderschöne Gegend mit Blick auf die Weinberge und Weizenfelder ist von ihnen hier ein toller Platz entstanden“, sagte er in seinem Grußwort, in das er auch die anliegenden Wander- und Radwege als Besonderheit für die Gäste einbezog. Für Elena Anesiadis, Leitung Marketing und Produktgestaltung bei der Tourist Information Alzeyer Land und Rheinhessische Schweiz, ist der Stellplatz eine weitere schöne Option für die vielen Camper in der Region. Umrahmt sind die drei Stellplätze mit Weinreben, den Parzellen wurden die Namen „Riesling“, „Silvaner“ und „Dornfelder“ gegeben. Auf der Infotafel, hier spiegelt sich die Heimatverbundenheit mit Wein, Weizen und Wald wieder, können die Gäste sich über einen QR-Code beispielsweise Informationen über Ausflüge und dem regionalen Einkauf besorgen.

Margot Haubs, sprach für die katholische Pfarrgemeinde ein fröhliches Grußwort. „Regen und Besuch, ist des Campers Fluch“, stellte sie dabei fest und wünschte den zukünftigen Gästen schöne Tage in Wonsheim und der Region.

Für das leibliche Wohl am Eröffnungsabend sorgte die Wonsheimer Feuerwehr mit Bratwürsten vom Grill und der Turn- und Sportverein mit Getränken. Dem TSV dankte Jochen Emrich ganz besonders. Schließlich konnte das Projekt auf dem Sportgelände umgesetzt werden. Zudem durften die Helfer bei den Arbeitseinsätzen das Vereinsheim, inklusive Küche, nutzen.

Für „Zeit, Hirnschmalz und Arbeitsleistung“ bedankte sich Jochen Emrich beim Arbeitskreis und bei den Mitgliedern des Gemeinderates für den einstimmigen Beschluss der Umsetzung des Stellplatzes.

Bereits einen Tag nach der Eröffnung rollte das erste Wohnmobil an. Bettina Krause-Benatelli mit ihrem Ehemann Dario Benatelli aus Offenbach, registrierten sich für einen Besuch über zwei Tage in Wonsheim. Natürlich ließ es sich Ortsbürgermeister Emrich nicht nehmen, die beiden persönlich zu begrüßen. Er überreichte ein Weinpräsent und einen Aufkleber vom „Wohnmobilstellplatz Wingertsknorze“.